NABU Laubach

mit den Arbeitsgemeinschaften
Ruppertsburg, Wetterfeld, Freienseen und Gonterskirchen

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Nisthilfen für solitäre Bienen und Wespen

(von Eric Fischer)

Sogenannte „Insektenhotels“ boomen!

Auch wenn der Begriff unzutreffend ist, viele Menschen verbinden damit den Bau bzw. die Anbringung von Nisthilfen für Wildbienen.

Internet, YouTube und Printmedien gegen vielfach Anregungen und Anleitungen zum Bau.

Leider sind diese oft schlecht oder einfach falsch; daher möchten wir hier Beispiele zeigen, wie man es richtig macht und Wildbienen und solitären Wespen Nistmöglichkeiten schafft.

Denn es geht nicht um Übernachtung von Insekten in einem „Hotel“, sondern um die Fortpflanzung, den Nestbau von Bienen und Wespen.

1) Standortwahl

Nisthilfen sollten möglichst trocken, windgeschützt und warm stehen/hängen.

Die Nähe von Futterpflanzen (Wildblumen) und Baumaterial (Lehm, Sand, Harz, Blätter) ist wichtig.

Gut geeignet sind südexponierte Hauswände mit überhängendem Dach (Regenschutz), aber auch Schuppen, Waldränder, Gärten oder öffentliche Grünanlagen, sofern genügend Wind – und Regenschutz vorhanden ist.

 

Wildbienennisthilfe des Nabu-Laubach in der Bauphase.

 

2) Materialien

Hier gibt es keine Risse oder quer stehende Holzfasern

Etwa 2/3 der 550 Wildbienenarten Deutschlands nisten im Boden. Die übrigen etwa 180 Arten bevorzugen Hohlräume verschiedener Art. Sie sind die „Zielgruppe“ unserer Nisthilfen.

a) Bohrungen in Hartholzblöcken (ideal ist abgelagertes Drechselholz, z.B. Eschenholz, aber auch Buche, Eiche, Apfel…)

Diese werden nicht ins Hirnholz gebohrt! Oft sieht man derart angebohrte Baumscheiben in Nisthilfen. Hier besteht die Gefahr von Holzrissen und damit des Eindringens von Feuchtigkeit und Pilzen, was die Brut gefährdet! Die Ränder der Bohrlöcher sollten abgeschliffen werden, damit nicht quer stehende Holzfasern die empfindlichen Flügel der Immen verletzen.

Bohrungen von 2-8 mm (4-6 mm) sind ideal.

b) Bohrungen in Stein, Beton, Ton, Strangfalzziegel

Auch diese Materialien sind geeignet und werden besiedelt.

  

Niskasten aus gebranntem Ton
Nest einer Blattschneiderbiene in Beton-Nisthilfe

 

c) Hohle Stängel von Bambus, Holunder (Mark entfernen!), Schilf oder die neuerdings erhältlichen speziellen Pappröhrchen. Diese werden horizontal (waagerecht) angeboten.

 

Schilfhalme horizontal
Pappröhrchen in Konservendose

 

Gehörnte Mauerbiene am Nest (Holunderstängel)
Gehörnte Mauerbienen bei der Paarung

 

Von Glasröhrchen (oft in sogenannten Beobachtungsnestern angeboten) ist abzuraten!

Wenn die Nestbauten einsehbar sein sollen, kann man Konstruktionen aus viereckigen Holzröhren anbieten, bei denen eine Seite aus einem Glasplättchen besteht.

d) Lehmwände

Einige Bienen – und Wespenarten nisten in mehr oder weniger vertikalen Lehmwänden.

Es ist etwas aufwändiger, diese künstlich herzustellen. Wichtig ist ein relativ lockeres Substrat herzustellen, das man mit dem Fingernagel abkratzen kann. Feines Lehmpulver, eventuell mit feinstem (quarzfreiem) Sand gemischt tut hier gute Dienste. (Details bitte beim Verfasser anfragen).

 

 

Die künstlichen Lehmwände können auch in  beschatteten Bereichen aufgestellt werden.

Die hier an der Lehmwand ruhende Rote Mauerbiene ist keine typische Bewohnerin von Lehmwänden.

 

e) Totholz, weißfaules Holz (Obstbäume sind gut geeignet) 

Die hier nistenden Arten nagen sich  ihre Gänge selbst ins Holz.

 

Weißfaule Baumscheibe (Apfel)

 

Weitere Nisthilfen für hochspezialisierte Arten können beim Verfasser erfragt werden.

 

Malven-Langhornbiene

 

Alle möglichen anderen Dinge wie Tannenzapfen, Strohfüllungen, Lochziegel  haben keinerlei Nutzen als Nistraum für Bienen und Wespen!

Weitere Bilder stehen in unserer Galerie: Bienen-Nisthilfe

Eric Fischer, Laubach